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Class 1 | Basis-Technologie

RFID (englischradio-frequency identification

… Quelle: Wikipedia …

Die RFID-Transponder unterscheiden sich zunĂ€chst je nach Übertragungsfrequenz, Hersteller und Verwendungszweck voneinander. Der Aufbau eines RFID-Transponders sieht prinzipiell eine Antenne, einen analogen Schaltkreis zum Empfangen und Senden (Transceiver) sowie einen digitalen Schaltkreis und einen permanenten Speicher vor. Der digitale Schaltkreis ist bei komplexeren Modellen ein kleiner Mikrocontroller.

RFID-Transponder verfĂŒgen ĂŒber einen mindestens einmal beschreibbaren Speicher, der ihre unverĂ€nderliche IdentitĂ€t enthĂ€lt. Werden mehrfach beschreibbare Speicher eingesetzt, können wĂ€hrend der Lebensdauer weitere Informationen abgelegt werden.

Die Übertragung der Identinformation erfolgt bei Systemen, die nach ISO 18000-1 ff. genormt sind, folgendermaßen: Das LesegerĂ€t (Reader), das je nach Typ ggf. auch Daten schreiben kann, erzeugt ein hochfrequentes elektromagnetisches Wechselfeld, dem der RFID-Transponder (RFID-Tag; von engl. tag: Etikett, AnhĂ€ngezettel) ausgesetzt wird. Die von ihm ĂŒber die Antenne aufgenommene Hochfrequenzenergie dient wĂ€hrend des Kommunikationsvorganges als Stromversorgung fĂŒr seinen Chip. Bei aktiven Tags kann die Energieversorgung auch durch eine eingebaute Batterie erfolgen. Bei halb-aktiven Tags ĂŒbernimmt die Batterie lediglich die Versorgung des Mikrochips.

Der so aktivierte Mikrochip im RFID-Tag decodiert die vom LesegerĂ€t gesendeten Befehle. Die Antwort codiert und moduliert das RFID-Tag in das eingestrahlte elektromagnetische Feld durch FeldschwĂ€chung im kontaktfreien Kurzschluss oder gegenphasige Reflexion des vom LesegerĂ€t ausgesendeten Feldes. Damit ĂŒbertrĂ€gt das Tag seine Seriennummer (UID), weitere Daten des gekennzeichneten Objekts oder andere vom LesegerĂ€t abgefragte Information. Das Tag erzeugt selbst also kein Feld, sondern beeinflusst das elektromagnetische Sendefeld des Readers.

Die RFID-Tags arbeiten je nach Typ im Bereich der Langwelle bei 125 kHz, 134 kHz, 250 kHz, der Mittelwellebei 375 kHz, 500 kHz, 625 kHz, 750 kHz, 875 kHz, der Kurzwelle (HF) bei 13,56 MHz, der UHF bei 865–869 MHz (europĂ€ische Frequenzen) bzw. 950 MHz (US-amerikanische und asiatische FrequenzbĂ€nder) oder der SHF bei 2,45 GHz und 5,8 GHz.

HF-Tags verwenden Lastmodulation, das heißt, sie verbrauchen durch Kurzschließen einen Teil der Energie des magnetischen Wechselfeldes. Dies kann das LesegerĂ€t, theoretisch aber auch ein weiter entfernter EmpfĂ€nger, detektieren. Die Antennen eines HF-Tags bilden eine Induktionsspule mit mehreren Windungen.

Damit ein Tag sowohl horizontal als auch vertikal gelesen werden kann, verwendet man hĂ€ufig zirkulare Polarisation. Diese reduziert zwar das Signal-Rausch-VerhĂ€ltnis, dafĂŒr ist irrelevant, in welcher Orientierung das Tag auf die Ware geklebt wird. Da Wasser die UHF-Energie sehr stark absorbiert und Metall diese elektromagnetischen Wellen sehr stark reflektiert, beeinflussen diese Materialien die Ausbreitung der Antennenfelder. Weiterhin ‚verstimmen‘ dielektrische Untergrundmaterialien die Resonanzfrequenz der Antennen, daher ist es notwendig, UHF-Tags möglichst genau auf die Materialien der gekennzeichneten Objekte abzustimmen oder die Tags mit einer vom Untergrund abschirmenden Metallfolie auszustatten.

Ein handelsĂŒblicher passiver HF-Tag mit NXP-Chip nach ISO/IEC 18000–6C benötigt fĂŒr den Chip etwa 0,35 Mikroampere an Strom. Die Energie dafĂŒr liefert das Strahlungsfeld des Readers. Da die IntensitĂ€t quadratisch mit der Entfernung abnimmt, muss der Reader entsprechend stark senden; ĂŒblicherweisem verwendet man hier zwischen 0,5 und 2 Watt EIRP-Sendeleistung. Semiaktive Tags kommen fĂŒr gleiche Reichweite mit einem Hundertstel dieser Sendeleistung aus.

Maßgeblich fĂŒr die BaugrĂ¶ĂŸe sind die Antenne und das GehĂ€use; der Mikrochip kann hinreichend klein gefertigt werden. Dabei werden, bis auf die Antenne, alle benötigten elektronischen Bauelemente auf den Mikrochip integriert. Die Form und GrĂ¶ĂŸe der Antenne ist abhĂ€ngig von der Frequenz bzw. WellenlĂ€nge und Anwendung. Je nach geforderter Anwendung werden Transponder in unterschiedlichen Bauformen, GrĂ¶ĂŸen und Schutzklassen angeboten. Die Reichweite von passiven Transpondern ist neben der Frequenz auch maßgeblich von der Antennen- oder SpulengrĂ¶ĂŸe (InlaygrĂ¶ĂŸe) abhĂ€ngig. Die Reichweite sinkt sowohl bei bei HF mit kleineren Antennen rapide ab.

Passive RFID-Transponder versorgen sich aus den Funksignalen des AbfragegerĂ€tes. Mit einer Spule als Empfangsantenne wird durch Induktion Ă€hnlich wie in einem Transformator ein Kondensator aufgeladen, der es ermöglicht, die Antwort in Unterbrechungen des Abfragesignals zu senden. Das erlaubt einen empfindlicheren Empfang des Antwortsignals ungestört von Reflexionen des Abfragesignals von anderen Objekten. Bis allerdings genug Energie fĂŒr ein Antwortsignal bereitsteht, vergeht eine Latenzzeit. Die geringe Leistung des Antwortsignals beschrĂ€nkt die mögliche Reichweite. Aufgrund der geringen Kosten pro Transponder sind typische Anwendungen jene, bei denen viele Transponder gebraucht werden, beispielsweise zur Auszeichnung von Produkten oder zum Identifizieren von Dokumenten. Oft geschieht das mit Reichweiten von lediglich wenigen Zentimetern, um die Zahl der antwortenden Transponder klein zu halten.

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